Lernen vollzieht sich in der Spannung von Gemeinschaft und Individualität, von Partnerschaft und Selbständigkeit. Lernen in der Gemeinschaft, das heißt:
aufeinander zugehen, miteinander umgehen, gemeinsam erleben.
Nur wer als Kind wirkliche Gemeinschaft erfahren hat, ist auch als Erwachsener zur Zusammenarbeit fähig.
Die Lerngemeinschaft in der Schule soll sich an der natürlichen Lebensgemeinschaft orientieren und Kinder verschiedenen Alters, Eltern, Lehrer und Menschen außerhalb der Schule umfassen. Sie soll Offenheit und Geborgenheit gleichermaßen ausstrahlen.
Im Rahmen der Ganztagsschule besteht auch am Nachmittag die Möglichkeit, begonnene Arbeiten fortzusetzen bzw. den Freiraum zur individuellen Gestaltung innerhalb der vertrauten Gemeinschaft zu nutzen
Der Lehrer wird zum Partner und Koordinator der Lernvorgänge. Seine Autorität begründet sich im Vorlauf an Wissen und Erfahrung und in einer grundsätzlich positiven Einstellung zu den Kindern. Nach Möglichkeit soll sich eine stabile Beziehung zwischen Lehrer und Kind entwickeln können.
Die Spielregeln des Zusammenlebens werden von den Kindern mitbestimmt und der Sinn von Verhaltensnormen selbst erkannt (Verbote provozieren ihre Übertretung). Dabei ist es wichtig, die friedliche Art und Weise des Umgangs mit Konflikten und die schwierigen Spielregeln einer funktionierenden Demokratie durch sachbezogene Diskussion, demokratische Entscheidungsfindung und die verbindliche Ausführung des Beschlossenen zu lernen.
Themenbezogene Projekte werden von allen gemeinsam erlebt und gestaltet und haben die intensive Arbeit an einem Problem zum Ziel. Sie bieten die Möglichkeit, Andersdenkende und Anderslebende in die Schulgemeinschaft zu integrieren, ihnen Offenheit und Toleranz entgegenzubringen und jeglicher Form von Diskriminierung vorzubeugen.
Das gemeinsame Feiern ist fester Bestandteil des Lernens und verbindet die Schulgemeinschaft in geselliger, fröhlicher Atmosphäre. Jeder kann sich mit seinen speziellen Begabungen verantwortungsvoll einbringen. Über die Schulgemeinschaft hinaus ist jedes Fest offen für Gäste.
Die Mitarbeit der Eltern besonders bei Projekten, Festen und im Freizeitbereich bereichert die Angebote und unterstützt die Arbeit der Schule. Einer Delegierung der Erziehungsarbeit an die Schule soll bewusst entgegengewirkt werden, indem sich die Schule um guten Kontakt zu allen Eltern bemüht.